Professionelle Baumpflege: Wie und womit?

Professionelle Baumpflege: Wie und womit?

Dominik Fimberger |

Bäume wachsen in der Regel auch ganz ohne unsere Hilfe – ein guter Baumschnitt im Frühjahr oder Herbst kann sie jedoch nicht nur optisch wieder in Form bringen, sondern auch ihren Ertrag, ihr Wachstum und ihre Gesundheit fördern. Auch Hecken sollten regelmäßig geschnitten werden, um ihnen zu einem dichteren Wuchs zu verhelfen und ihre Form zu erhalten.


Das Wichtigste beim Verschneiden von Bäumen und Heckenpflanzen ist es, deren individuelle Besonderheiten zu beachten. Der beste Zeitpunkt, die ideale Vorgehensweise und das Ausmaß der Schnittkorrektur können sich nämlich je nach Baumart stark unterscheiden. Die folgenden grundlegenden Tipps gilt es bei der Baum- und Heckenpflege jedoch immer zu beachten.

Wann ist die richtige Zeit für einen Baum- und Heckenschnitt?

Fast alle Bäume benötigen maximal einen Baumschnitt pro Jahr – in der Regel reicht es sogar aus, alle paar Jahre die Baumschere anzusetzen. Der ideale Schnitt-Zeitraum für die meisten Baumarten ist die Ruhephase zwischen Spätherbst und Frühjahr. Dann kann aufgrund des fehlenden Laubes auch besser beurteilt werden, wo die Schere angesetzt werden soll. Die meisten Steinobstsorten werden jedoch im Sommer gestutzt, ihr Beschnitt wirkt sich positiv auf Wachstum und Ertrag aus. Auch stark austreibenden Bäumen kann ein sogenannter Sommerschnitt zu mehr Licht und Sauerstoff verhelfen.

Wichtig: Bäume und Hecken sollten nie bei Frost geschnitten werden!

Für Hecken gehört ein regelmäßiger Schnitt zu den unbedingt notwendigen Pflegemaßnahmen. Je nach Art der Hecke erfolgt er jedoch zu verschiedenen Zeitpunkten: Sommergrüne Hecken werden im Spätherbst und in geringerem Umfang im Spätsommer zurückgeschnitten, immergrüne Hecken und Nadelgehölze müssen nur einmal jährlich getrimmt werden: Am besten erfolgt ihr Schnitt vor dem Austrieb im Frühjahr oder vor dem ersten Frost im Herbst.

Zwischen März und Ende September darf weder ein radikaler Rückschnitt, noch eine vollständige Rodung der Hecke erfolgen. Das Verbot dient dem Brutschutz für Vögel, bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder. Schonende Form- oder Pflegeschnitte sind aber immer erlaubt.

Eine Auswahl an passenden Werkzeugen für die Baum- und Heckenpflege findest du bei uns im Shop.

Beim Baumschnitt unterscheidet man je nach Zweck verschiedene Vorgehensweisen:

Techniken beim Baumschnitt:

  • Kronenpflege: Hier werden Totholz, alte und sich kreuzende Zweige aus der Baumkrone entfernt, um neues Wachstum anzuregen und eine gesunde Krone zu erhalten.
  • Erziehungsschnitt: Dieser Beschnitt wird bei jungen Obstbäumen einmal jährlich durchgeführt. Durch ihn werden Fehlentwicklungen beseitigt und die Ausbildung starker Leitäste gefördert, damit der Baum eine lichtdurchlässige und gut belüftete Krone mit einem hohen Ertrag entwickeln kann.
  • Formschnitt: Diese Schnittart dient vor allem ästhetischen Zwecken und soll aus der Form geratenen Bäumen und Hecken wieder ein symmetrisches Aussehen geben.
  • Entlastungsschnitt: Die Technik kommt zum Einsatz, um beschädigte Äste und Zweige nach Stürmen oder Schädlingsbefall zu entfernen.
  • Ertragsschnitt: Dieser Schnitt wird bei Obstbäumen durchgeführt, um den Ertrag zu fördern oder bei Bedarf auch zu reduzieren.



Verschiedene Baum- und Heckenarten benötigen unterschiedliche Vorgehen beim Beschnitt, einige Grundlagen kommen jedoch immer zur Anwendung.

Baumschnitt – so gehst du vor:

  1. Achte immer auf deine Sicherheit und verwende die passende Arbeitskleidung.
  2. Reinige und desinfiziere deine Schnittwerkzeuge. Am besten verwendest du eine Baumschere, eine Handsäge und/oder eine Bügelsäge. Alle drei ermöglichen einen glatten Schnitt, der den Baum möglichst wenig verletzt. Kettensägen sollten nur bei Profi-Arbeiten im Forst zum Einsatz kommen.
  3. Entferne zunächst kleine Triebe, die einzeln nach oben schießen und Triebe, die nach innen wachsen.
  4. Schneide möglichst von oben nach unten.
  5. Entferne Seitentriebe immer so, dass die Schnittstellen knapp außerhalb eines Astrings liegen – das sind die wulstigen Verdickungen kurz vor dem Stamm oder nächstdickeren Ast.
  6. Schneide besser zu viel ab als zu wenig! Bäume können einen intensiven Rückschnitt fast immer gut vertragen.
  7. Ist die Schnittstelle uneben, glätte sie mit einem Messer.
  8. Ein dicker Ast wird mit einer Elektrosäge in der Mitte geteilt

Heckenschnitt – so gehst du vor:

  1. Wähle die passende Heckenschere aus: Die häufigsten Varianten sind die benzinbetriebene, die elektrische oder mit einem Akku betriebene Heckenschere. Für kleinere Schnitte eignet sich auch eine normale Hand-Heckenschere.
  2. Trage immer Handschuhe und am besten auch eine Schutzbrille, um Verletzungen vorzubeugen.
  3. Schneide passend zum Heckenverlauf und halte die Spitze der Schere nicht in die Hecke.
  4. Schneide nicht bei voller Sonneneinstrahlung, damit junge und zuvor geschützte Triebe nicht verbrennen.
  5. Die Hecke sollte von unten nach oben schmaler werden, ähnlich einem Trapez. So bekommen auch die unteren Triebe genügend Luft.

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